29. Mai 2014

Kunsthallenkiste, Kunsthallenkasten .......

Hier ein längsgestreiftes Beispiel aus der Region. Wir bitten um Zusendung von weiteren weltweit einmaligen Metall-Vorhangfassaden. Oder eine Inspiration aus Berlin -> Beispiel.

Text aus der Pressemappe der Kunsthalle 22.5.2014:
„Dabei rückt vor allem die Gebäudehülle als optisches Aushängeschild in den Blick. Die Fassade soll dem Neubau nicht nur ein unverwechselbares Äußeres verleihen, sondern
die im Wettbewerbsverfahren geforderten Kriterien der architektonischen Anbindung in den Stadtraum gewährleisten. Aus diesem Grund wurden Kubatur, Farbigkeit und Materialität des Gebäudes in enger Abstimmung mit dem beim Regierungspräsidium in Karlsruhe ansässigen Referat für Denkmalpflege sorgfältig abgewogen und gewissenhaft geprüft. Auch wenn der Friedrichsplatz als städtebauliche Einheit wahrgenommen wird, gibt es keine rechtliche Grundlage, ihn als Ensemble unter besonderen Denkmalschutz zu stellen.
Wegen der vielfältigen baulichen Veränderungen nach 1945 fehlt der Grünanlage die für den erhöhten Schutzstatus erforderliche Originalität, Authentizität und Integrität. Auch darauf bezieht sich der Entwurf der Architektensozietät von Gerkan, Marg und Partner, indem er mit einem modernen, zeitgemäßen Material den städtebaulichen Anschluss neu interpretiert.“

Obliegenheitsverletzung durch OB Peter Kurz ?

Grundsatzentscheidung zum Neubau-Standort:
Nach der Recherche im Bürgerinformationssystem der Stadt Mannheim (Stichworte "Kunsthalle", "Stiftung Kunsthalle" und "Friedrichsplatz"), gibt es ab 2009 keinerlei Anträge, Beschlussvorlagen oder Beschlüsse des Gemeinderats der Stadt Mannheim, die einen Neubau an anderer Stelle als auf dem Grundstück am Wasserturm, anstelle des Mitzlaff-Baues, als Alternative zur Diskussion stellen.

Zum Thema Alternative antwortete OB Dr. Peter Kurz am 15.05.2009 an Dipl.-Ing. Gerhard Kühn (Freier Architekt Sachverständiger für das Bauwesen, Mitglied des Gutachterausschusses der Stadt Mannheim) auf dessen Brief vom 06.05.2009:
"...Sollte in der anstehenden Entscheidung als Alternative eine Neubauvariante diskutiert werden, werde ich Ihren Vorschlag gerne in die Diskussion einbringen."

Dr. Manfred Fuchs, Vorsitzender des Stiftungsrats, erfuhr erst Anfang Juli 2013 in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative vom obigen nicht eingehaltenen Versprechen des OB Dr. Kurz.

26. Mai 2014

Pro-Argument für einen höheren Denkmalschutz des Friedrichsplatzes

 1.) von gmp-Architekt Nikolaus Götze persönlich:
"...Er halte die Friedrichsplatzanlage für "den schönsten Platz Deutschlands, wenn nicht Europas"..."
(Quelle: MaMo-Artikel von P. W. Ragge, 24.05.2014)

Die BI sieht in dieser Aussage eine Bestätigung ihrer Bemühungen, den gmp-Bau keinesfalls am Standort Friedrichsplatz/Wasserturm zu realisieren. Dem Platz muss unbedingt ein höherer Denkmalschutz gewährt werden. Der Neubau erdrückt nicht nur den Billingbau, sondern er verhindert den Ausblick auf den Friedrichsplatz sowohl durch das Stahlgitter, als auch durch seine Dimension.

2.) Dieter Bogner schreibt im Museumskonzept "Museologische Vorschläge zur Neugestaltung und Modernisierung der Kunsthalle Mannheim" im Oktober 2010, unter Punkt 4:
"Wege in die Zukunft: Zwei Möglichkeiten...Welche Argumente sprechen für eine Erhaltung des Mitzlaff-Baus?
(48) Das Gebäude vertritt im urbanistischen Rahmen des Friedrichsplatzes die Formensprache der Postmoderne und stellt in Mannheim ein prägnantes Beispiel für diese architektonischen Entwicklungen der achtziger Jahre dar.
(49) Die für das Innere des Gebäudes charakteristische offene Raumstruktur wurde speziell für die Skulpturensammlung der Kunsthalle Mannheim konzipiert. Die Transparenz zwischen Räumen und unterschiedlichen Ebenen stellt eine interessante architektonische Eigenschaft dar.
(50) Das Gebäude hat sich im Laufe der letzten Jahre im Bewusstsein der Bevölkerung verankert."


25. Mai 2014

Kaufhaus K

" Durch das Metallrollo der Fassade wird man tagsüber nichts sehen. Es ist und bleibt ein Kasten, der durch die Metallhülle tagsüber in seiner kistenartigen Gesamtform sogar betont wird. Die Kubengliederung wird verdeckt. Aber im Abendlicht wird an der Fassadenfront zur Grünanlage hin, links von der Eingangshalle, ganz deutlich eine Kreuzform zu sehen sein. Ist das etwa das Zeichen das Frau Lorenz setzen will? Die Lorenz'sche Kindergartenerkenntnis, dass sich durch Perspektive und Entfernung die Dinge verändern, hilft bei der Einschätzung dieser Gebäudesymbolik leider überhaupt nicht. Ein weiterer Klotz am Bein der Stadt. Der K-Tempel der Kunst. "

Stellungnahme von Gisela Ruhsam, 25.5.2014

23. Mai 2014

Fassade Kunsthalle Mannheim

gmp stellte am 22. Mai 2014 die Ende 2012 versprochene geänderte Gebäudehülle vor. Mit einem Abstand von 1,1 m wird dieser Metallvorhang vor den lichtgrauen Beton gespannt.
Ein würdiger Gegenspieler des Mannheimer Rosengartens?





























Im Fensterbereich werden die dickeren Querstäbe ausgespart.

22. Mai 2014

Presse-Erklärung der „Bürgerinitiative Kunsthalle Mannheim“ am 21. Mai 2014

Die neue Kunsthalle: Die Baugenehmigung steht in den Sternen.
Die Kosten sind abenteuerlich. Der Rechtsfrieden ist in Gefahr. Die Stadtverwaltung hat Angst vor den Bürgern. Der Mannheimer Denkmalschutz ist nicht konform mit der Landesverfassung.

Rechtzeitig vor „Abriss-Party“ und „Bürgerforum“ sind die kritischen Rückfragen des Landtages bei der Stadt Mannheim angekommen. Denn die BÜRGERINITIATIVE KUNSTHALLE MANNHEIM hatte im Februar eine Petition an den Landtag eingereicht. Schnell fertig mit dem Wort ist das Rechtsamt mit seinen Antworten. Nun wackeln Zeitplan, Kostenplan und Akzeptanz bei Bürgern und Honoratioren. Die Ergebnisse des Bürgerbarometers von 2013 lassen die Stadtoberen das Schlimmste ahnen: Abstrafung durch die Bürger. Den angebotenen „Rechtsfrieden“ der Bürgerinitiative hat der OB abgelehnt, Nun sprechen die Anwälte oder eben die Bürger.

1.
In der Petition an den Landtag wurden u.a. die dem Gemeinderats-Beschluss zugrundeliegenden Informationen begründet bezweifelt und die vorgestellte Kosten-Kalkulation infrage gestellt. Und offiziell bzw. offiziös legt die Stadt nun auf den Tisch: „irreparable Schäden“ des Mitzlaff-Bau. Wer, bitte, ist denn verantwortlich für die Schäden am Mitzlaff-Bau und am Technischen Rathaus? Wer wird wann dafür zur Verantwortung gezogen? Da kommt Arbeit zu auf den Landesrechnungshof und auf die Gemeindeprüfungsanstalt.
2.
In seinem Offenen Antwort-Brief vom 25.3.14 hat OB Kurz keine klare Auskunft geben können, wer denn verantwortlich und haftbar wäre, käme es zu einer Kostenüberschreitung beim geplanten Neubau. Da sind juristische Rückfragen erlaubt, ob denn ein solcher Vertrag der Stadt mit einer angeblich privaten Stiftung überhaupt rechtsgültig ist und nicht auch das Budgetrecht des Parlamentes verletzt. Das Risiko für den städtischen Haushalt wird damit verschleiert. Schon jetzt gab es laufend Kostensteigerungen: Bei der Abriss-Planung für den Tiefbunker, durch die Verkleinerung des Neubaus gegenüber dem ersten Entwurf bei gleichbleibendem Kostenanschlag usw.
3.
Doch am Anfang stand das Kultur-Argument: Dieser Neubau ist übergroß und völlig unpassend! Das Gesicht Mannheims rund um den Wasserturm, die der europaweit einmaligen Jugendstil-Anlage Friedrichsplatz ist in Gefahr. Mit dieser Planung widerspricht die Stadt nicht „nur“ den Bürgern, nicht „nur“ Landesverfassung (§3c) sondern auch noch sich selbst: Nach außen präsentiert die Stadt Mannheim stolz ihren Friedrichsplatz als „herausragendes städtebauliches Denkmal-Ensemble“ und als „eine der bedeutendsten städtischen Freiflächen…heute als Kulturdenkmal klassifiziert“ so in der Ausschreibung und Auslobung des Architektenwettbewerbs für die neue Kunsthalle. Nach innen weigert sich die Stadt Mannheim, ihren Friedrichsplatz als eben solches „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ nach §12 des Gesetzes schützen und ins Denkmalbuch eintragen zu lassen.

Demokratie lebt nicht nur von der Meinungsfreiheit sondern auch von der Mehrheitsmeinung der Bürger.
Welche Partei/Liste spricht sich im Kommunalwahlkampf für einen Bürger-Entscheid à la BUGA aus?

Damals ist die Stadtverwaltung „mit einem blauen Auge“ davongekommen, hat mit Prozent-Bruchteilen noch eine Mehrheit bei den Bürgern gefunden für ihren Vorschlag. Verständlich, dass die Stadt (und der OB) jetzt Angst hat vor einem neuen Bürger-Entscheid über die Kunsthalle und über das Geld.

13. Mai 2014

Fragen über Fragen.....

Der Abriss hat begonnen.........
Kennen Sie die Pläne, die seit Jahren im Bauamt zur Trockenlegung des Bunkers vorliegen? Was halten Sie von einer Dokumentation über den Zustand des Bunkers und des Untergeschosses des Mitzlaffbaus? Trotz größerer Grundfläche bietet der Neubau weniger Ausstellungsfläche als vorher, weil sehr viel Luft umbaut wird. Meinen Sie, dass eine Gitterfassade der angestrebten Transparenz dient oder dass das eher als Zeichen der Abgrenzung zu werten ist? Den Mitzlaffbau als Skulpturenmuseum zu sanieren kostet keine 50 Millionen. Die Machbarkeitsstudie weist für eine Minimalsanierung 37,35 Mio aus. Für Skulpturen ist die Klimatisierung wie bei Gemälden aber nicht erforderlich, was die Kosten erheblich senkt. Ein Gemäldetrakt anderenorts nach neuester Technik zu platzieren ist sinnvoller. Der Neubau vereinnahmt einen Teil des denkmalgeschützten Athenetrakts. Gerade dieser Anschluss an ein Denkmal von hohem Wert ist sehr kritisch einzuschätzen und eine Änderung der Dachform widerspricht dem Denkmalschutz. Der Entschluss mit großer Mehrheit des Gemeinderats wurde gefällt, bevor ein Wettbewerbsergebnis feststand. Von 3 ersten Preisen wählte der Stiftungsdrat den Entwurf von gmp, den Architekten des Berliner Flughafens. Und auch diese Entscheidung einer Stiftung hat der Gemeinderat abgenickt. Mit einer Auswahlentscheidung durch gewählte Bürgervertreter hat dies allerdings nichts zu tun. Viele Volksvertreter haben zwischenzeitlich, durch die Informationen der BI getragen, ihre Meinung zu dem Neubauvorhaben von 50-Mio-Spender Hector revidiert. Der Volksmund sagt: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Aber der Volksmund kennt das Danaer-Geschenk nicht. Seit 2 Jahren sind die Bau-Kosten nicht gestiegen? Immer noch werden 68 Mio eingehalten? Ein Kostenrisiko gibt es laut OB Kurz nicht? Er hat recht. Der Steuerzahler kommt für die Mehrkosten auf, da die Bauherren niemals eine Kosten-Garantie abgeben werden. Über 13 Mio. Steuermittel sind bereits fest eingeplant.

11. Mai 2014

Vermietbare Geschäfte in der Kunsthalle....

ZITAT aus dem Ausschreibungstext 
Architekturwettbewerb Neubau Kunsthalle:
Punkt 5.2 Städtebauliche Ziele:
"...Im Zusammenhang mit der Belebung des Außenraums können Überlegungen zur Integration vermietbarer Geschäfte sowie weiterer kultureller Nutzungen angestellt werden. Diese müssen völlig unabhängig vom Museum betrieben werden können..."
Das geht einher mit den Kommerzialisierungsplänen für die Umsiedlung Stadtgalerie.
Ebenso wie das gmp-Architekturkonzept eher einer Planung des ECE-Einkaufs-Centermanagements entspricht. Brücken und Stege .... wie eben in jedem neuen Einkaufscenter. Reichlich umbaute Luft.

Der Grundstein zur Kommerzialisierung einer 1A-Lage in Mannheim wird gelegt.

Mit dem Ausradieren des Weltkriegbunkers wird ein anschauliches Beispiel und die direkte Auseinandersetzung mit diesem Thema weggerissen.
Bewahren, erhalten, erinnern scheint ein gestriges Thema für die Verantwortlichen der Kunsthalle und der Stadt zu sein.



2. Mai 2014

SWR Video

Denkmalschutzantrag von Niels Gormsen (ehemaliger Baubürgermeister Mannheim)

Der Mannheimer Morgen schreibt: Der Friedrichsplatz sei bereits geschützt. Eine höhere Einstufung des Denkmalschutzes, die den Abriss des Mitzlaff-Baus der Kunsthalle verhindert, lehnt die Stadt ab. Das lässt OB Kurz über die Presse mitteilen. Ein Gemeinderatsbeschluss dazu ist nicht bekannt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe beurteilt die Situation anders als die Stadt. OB Kurz will den Denkmalschutzantrag von Herrn Gormsen nicht weiterverfolgen. Bedeutet dies, dass der geplante gmp-Neubau am Friedrichsplatz bei einer regulären Überprüfung gegen den Denkmalschutz verstoßen würde?