21. März 2013

Die Bürgerinitiative Kunsthalle sagt:

Der Abriss des Mitzlaffbaues wurde voreilig und 
ohne sorgfältige Prüfung von Alternativen beschlossen. 
Bereits im Juni 2009 gab es einen Vorschlag des Mannheimer Architekten Gerhard Kühn.

Standort-Alternative für den Neubau der Kunsthalle.
Sein Plan war, den Mitzlaffbau in seinem ursprünglichen Zustand als Skulpturenmuseum zu erhalten und ein neues Museum auf einem unbebauten städtischen Grundstück gegenüber dem Billing-Bau, zwischen der Heilig-Geist-Kirche und der Max-Hachenburg-Schule zu errichten. An diesen Plan haben seit Februar 2012 wiederholt Mannheimer Bürger in Schreiben an Frau Dr. Lorenz und OB Peter Kurz  und viele Leserbriefe im Mannheimer Morgen erinnert.

Unser Plan hat erhebliche Vorteile:
Die Architektur des Museums auf dem vorgeschlagenen Grundstück kann freier gestaltet sein, weil sie sich nicht am Friedrichsplatz orientieren muss. Zwar ist dieses Grundstück etwas kleiner als der Platz zwischen Billing-Bau und Friedrichsplatz, dafür könnte dort höher gebaut werden. Zusammen mit dem Mitzlaffbau würde sich die Ausstellungsfläche insgesamt erheblich vergrößern.
Dieses neue Hector-Museum könnte unterirdisch mit dem Billingbau verbunden werden. Zwischen Hector-Museum und Billing-Bau kann es auf dem Gelände der bereits umgewidmeten Moltkestraße einen Skulpturenpark geben, in dem die Besucher abseits vom Verkehr am Friedrichsplatz zwischen Kunstwerken ihren Kaffee genießen können. Der Billingbau rückt wieder ins Zentrum dieses neuen Mannheimer Museumskomplexes.
Die gerade stattfindende Ausstellung „Nur Skulptur“ zeigt den Mitzlaffbau annähernd in seiner ursprünglichen Bestimmung als Skulpturenmuseum. Der Bau zeigt sich schon jetzt nach der Befreiung von nachträglichen Einbauten viel lichter.

Verschont den Friedrichsplatz vor dem geplanten gmp-Neubau! Er passt dort nicht hin!
Der erst 30 Jahre alte Anbau der Kunsthalle am Friedrichsplatz, nach seinem Architekten
MitzlaffbBau genannt, soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Der Grund dafür ist angeblich, dass dieses Gebäude, das als Museum für die bedeutende
Skulpturensammlung der Kunsthalle errichtet wurde, für Ausstellungen von Gegenwartskunst wegen fehlender Klimatisierung nicht mehr zu gebrauchen sei.
Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die Stadt 2011 durchführen ließ, war, dass mit Hilfe einer großzügigen Stiftung des Ehepaares Hector der Abriss und Neubau beschlossen wurde. An einem teuren internationalen Architekten-Wettbewerb, ausgeschrieben durch die 2012 gegründete „Stiftung Kunsthalle Mannheim“, beteiligten sich 29 internationale Architekturbüros.
Der Entwurf des Hamburger Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner – gmp – soll gebaut werden.
In vielen Gesprächen haben wir, eine wachsende Anzahl Mannheimer Bürger, erfahren, dass die Neubaupläne auf Ablehnung stoßen und ein Abriss des Mitzlaffbaues abgelehnt wird.
Die verbreitete Meinung ist: Der Entwurf von gmp wird in seinen Ausmaßen und mit seiner immensen kastenförmigen Architektur den Gesamteindruck des Friedrichsplatzes empfindlich stören.

Der Friedrichsplatz wird verschandelt und der Billingbau zum Hinterhaus.
Der Friedrichsplatz, der insgesamt unter Denkmalschutz steht und eines der schönsten geschlossenen Jugendstil-Ensembles in Deutschland ist, ist noch immer unsere „Gute Stube“.
Der „Neue Riese“ rückt dicht an den Billing-Bau heran und wird die Sicht auf diesen vollends versperren und diesen schönen Bau zum Hinterhaus machen.
Die Frage der Fassade mit der kupferfarbenen Gitterstruktur ist offenbar nicht gelöst. Ein Muster wird nach Aussage der Museumsdirektorin frühestens im Herbst gezeigt werden können.

Und die Kosten:
Der gmp-Neubau ist mit ca. 70 Millionen Euro veranschlagt, wovon 50 Millionen dankenswerterweise von der Hector-Stiftung beigesteuert werden.
Für diese großzügige Spende kann das Hector-Museum gegenüber dem Billing-Bau gebaut werden. Beispiele für preiswertere Museen finden sich in mehreren Großstädten.
Die restliche Summe von 20 Millionen, überwiegend Steuergelder, (Zuschuss der Stadt 10 Millionen, 8 Millionen vom Land in Aussicht gestellt, 2 Millionen durch Spenden) kann dann zur Bestandserhaltung und zu notwendigen Verbesserungen des Mitzlaffbaues verwendet werden. Auch ein repräsentativer Eingangsbereich am Friedrichsplatz wäre damit realisierbar.
Die hohen Schulden unserer Stadt sollten bei der Kostenfrage eine Rolle spielen. Schließlich darf der Umgang mit fremdem Geld nicht in Verschwendung ausarten. Und unsere Zeit braucht Entscheidungsträger, die nicht nach Gutsherrenart entscheiden!
Für den gmp-Bau ist die Kostenplanung unsicher: Nicht berücksichtigt ist eine wahrscheinliche Kostensteigerung durch Inflation und Bauverzögerung. Und dass gmp sein Budget gern überzieht, zeigen Beispiele wie der Flughafen BER, der Hauptbahnhof in Berlin und das Wormser Kulturzentrum.

Stimmen Sie mit uns für den Bau des neuen Mannheimer Museumskomplexes aus Billing-Bau, Mitzlaffbau, Hector-Museum und Skulpturen-Park.
Wir fordern die Verantwortlichen auf, unseren Vorschlag endlich gewissenhaft zu prüfen und ihn mit uns zu diskutieren.

Sie erreichen uns im Internet unter:
http://kunsthallemannheim.blogspot.de

Bürgerinitiative Kunsthalle Mannheim
Verantwortlich für den Inhalt:
Wolfgang Fabian wolfgangfabian@gmx.net
Mannheim, 21.03.2013

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